Ist unser Hobby in Gefahr? am 09.03.2012

Ist unser Hobby in Gefahr ??? am 09.03.2012

Geschäftsführer

Lorenz Haut vom BNA

Wir waren wirklich überrascht, dass bei den Themen Tierarzt, Gesetze in der Vogelhaltung ca. 35 Teilnehmer an den jeweiligen Veranstaltungen teilgenommen haben.

Ist die Exotentierhaltung in Gefahr? Zu diesem Vortrag hatte man den Geschäftsführer Lorenz Haut vom BNA zu Gast. Sein Vortrag begann mit der Diskussion um "Positivlisten" aus den 1980er Jahren. In den letzten Monaten mehrten Stimmen aus Politik und Verbänden, die vehement ein Verbot der Haltung von exotischen Tierarten befürworten. Davon betroffen wären mit Ausnahme der domestizierten fast alle haltungsrelevanten Tierarten aus den Bereichen Aquaristik, Terraristik, exotische Kleinsäuger und Vögel.

So haben die Bündnis90/Die Grünen ihren Entwurf zu einer Novellierung des Tierschutzgesetzes ("Tierschutz neu denken") erhebliche Verschärfungen für die Halter von "Wildtieren" vorgesehen. Zitat: "Bei Tieren wild lebender Arten ist es notwendig, das Züchten und Halten solcher Tiere wegen ihrer besonderen Ansprüche an Haltung und Pflege - von einer vorherigen Erlaubnis durch die zuständige Behörde abhängig zu machen."

Die Tierrechtsorganisation PETA fordert

"Exoten raus aus dem Wohnzimmer".

Auf ihrer Internetseite steht u.a. ...Schreiben Sie an die Bundesregierung und fordern Sie ein bundesweites Gesetz, das die Haltung exotischer Tiere in Privathänden verbietet. Fordern Sie außerdem, dass die Einfuhr von exotischen Tieren verboten wird".

Auch PRO WILDLIFE setzt sich massiv gegen die Haltung von Wildtieren ein. Mit plakativen Überschriften wie:

"Ware Wildtier",
"Tödlicher Wildtierhandel"
"Massentod bei Wildtierimporten"

wird hier insbesondere Stimmung gegen die Aquaristik, Terraristik und die Vogelhaltung gemacht.

Selbst gemäßigte Organisationen wie der Deutsche Tierschutzbund sprechen sich in den letzten Monaten massiv gegen die Wildtierhaltung aus. So forderte der neue Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, in einer Pressemitteilung vom 30.9.2011 ein komplettes Verbot der Heimtierhaltung von Exoten, wie Reptilien, Vögeln und Fischen.

Der BNA hat hierzu in einer Pressemitteilung sofort differenziert reagiert und auf die tatsächlichen Fakten hingewiesen.
Zusätzliche Dynamik bekommen die Forderungen nach einem Haltungsverbot durch die derzeitige Vorgehensweise in der Schweiz und Österreich, wo mit teilweise überzogenen Mindeststandards die Haltung von Exoten deutlich erschwert wird. Eine Entwicklung, mit der sich derzeit auch die Zoologischen Gärten bei der Ausarbeitung des "Säugetiergutachtens" auseinandersetzen müssen und auch erfolgreich auf die Kontakte des BNA zugreifen konnten.

Im Anschluss wurde weit nach Mitternacht diskutiert und alle Teilnehmer waren sich einig, dass alle Verbände, Vereine und Züchter an einem Strang ziehen sollten, denn sonst ist der Untergang unserer Heimtierhaltung!

Was wollen die Schützer dann? Was kommt danach?

Bilder: W. Kuntzsch Text: H. Schrempf,
sowie Auszüge Quelle BNA-Newsletter 1/12